Warum Kreativität kein Zufall ist

Wir könnten so viel einfallsreicher sein, wenn wir nicht so viel essen würden! Und eine deutschlandweite Telefonsperre von 10 bis 11 Uhr vormittags könnte enorme Kreativität freisetzen. Das jedenfalls erklärt der Hirnforscher und Psychologe Ernst Pöppel heute im Magazin der Süddeutschen Zeitung.

Die Vorstellung das „ein ganzes Land still ist und denkt“, wie es in dem Artikel heißt, finde ich sehr faszinierend. Eine ganze Stunde, in der Millionen Menschen über neue Möglichkeiten nachdenken.

Weitere erfreuliche Erkenntnis Pöppels: Man sollte beim Arbeiten aus dem Fenster sehen können. Und zwar nicht nur, um nicht geistig im Raum eingesperrt zu sein. Dadurch, dass man hinausguckt, ist man auf der anderen Seite im Raum verankert und erlebt eine größere Sicherheit. Sicherheit ist nach Pöppel ohnehin ein wichtiger Faktor für die Kreativität: Ein vertrauter Schreibtisch, ein fester Arbeitsplatz, der auch ruhig ein bisschen unordentlich sein darf – das deutet nämlich auf Flexibilität hin.

Was ich mir vorher so noch nicht vor Augen geführt hatte: Kreativ zu sein heißt erstmal überhaupt nichts. Ich kann den ganzen Tag über wahnsinnig kreativ sein – es wird nichts nützen, wenn die Ideen dann in der Schublade verrotten. Der nächste Schritt muss das Einbeziehen der anderen sein, sie müssen die Ideen aufnehmen und dann müssen sie umgesetzt werden. Da beginnt dann die Innovation.

Und – auch schön – der kreative Gedanke stammt immer von einem einzelnen, auch wenn man in der Gruppe zusammen sitzt. Die entscheidende Idee hatte nur einer allein. Vielleicht sollte man darauf aber nicht zu viel Zeit verschwenden, wenn man wirklich weiter kommen will.

Den ganzen Artikel gibt’s hier oder gedruckt im SZ-Magazin (das sich sowieso immer wieder lohnt).

22. Juni 2007 von Britta Freith
Kategorien: Kreativ sein | Schreibe einen Kommentar

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