Jeder darf ins Internet schreiben
Mein Kind muss für die Schule recherchieren. Das kommt ziemlich häufig vor. Leider ist offenbar auch von Seiten der Lehrer immer nur eine Internetrecherche vorgesehen. Kein Buch, kein Büchereibesuch, nie in ein Museum oder ein Archiv – ach, warum auch? Im Internet steht doch einfach alles! Ob der Lehrer auch so schön Wikipedia abpinnt? Ich ahne die Antwort.
5 Minuten hat es gedauert, meinem Kind eine Internetseite zu schreiben und ins Netz zu stellen. Es war ganz entsetzt, weil das, was darauf geschrieben steht, ja gar nicht wahr ist. Oder doch? Steht immerhin im Internet!
Zur echt wahren Internetseite.
Ja, was soll man dazu sagen. Selbstverständlich sollte der Lehrer darüber informieren und erfahrbar mchen, dass es noch andere Recherchemöglichkeiten gibt.
Allerdings kann ein Kind durchaus davon profitieren, sich im Internet zu informieren – wenn es weiß (was hier ja wohl jetzt der Fall ist), dass man besser mehr als eine Quelle benutzt für die Recherche.
In Bibliotheken, Büchereien etc. stehen übrigens Bücher, die von Menschen geschrieben wurden, die genauso ihre eigene Sicht auf die Dinge haben und diese auch so niedergeschrieben haben wie Autoren im „Internet“. Diese Quelle ist also genau so seriös wie jede andere.
Ich wehre mich ja auch nur gegen die ausschließliche Recherchemöglichkeit Internet. Die sieht nämlich leider häufig so aus, dass man das erste Google-Suchergebnis nimmt und damit zufrieden ist. Besucht man eine Bücherei ist das schon nicht mehr so einfach.
Kritische Auseinandersetzung mit einer Quelle ist natürlich so oder so wichtig.
Es gibt ja auch im Internet durchaus seriöse Quellen. Vielleicht sollte man den Schulen generell Zugang zu digitalen Bibliotheken geben. Es gibt auch einige kostenlose Angebote. Aber um den Schülern diese zu vermitteln, müssen sich natürlich auch die Lehrer auskennen.