Ordnung, Schlüssel und die Post

Ich bin nicht ordentlich. Ich liefere meine Arbeit ordentlich und pünktlich ab, das ist selbstverständlich. Selbst habe ich mich damit abgefunden, dass mein Leben in Wellen von vor und nach dem Aufräumen verläuft.

Trotzdem schreibe ich heute über Ordnung. Anlass ist ein Brief, der mich nicht erreichte, weil unser Briefkastenschlüssel weg war. Dank dieser bahnbrechenden Erfindung Teigschaber Klebeband kam ich trotzdem an die Post – wenigstens an die meiste. Nur einige besonders hartnäckige Sendungen leisteten erfolgreich Widerstand und klammerten sich stur am Boden des Briefkastens fest.

Erst gute 14 Tage nach dem unerklärlichen Verschwinden des Schlüssels gelang es mir, einen Ersatz aufzutreiben und festzustellen, dass ich einige wirklich schöne Sachen nur sehr spät lesen konnte. (Alles Berufliche war groß genug und sprang mich an!) Darunter zum Beispiel eine Sendung vom Musicampus, der mich mit einem Plektron und Button von Ohrenfeindt erfreute. Dort habe ich gleich gehört, dass jemand seinen Wagen putzt – gut, ganz mein Thema ;-).

Ich habe dann mal „Ordnung“ gegoogelt und gelernt, dass der Nachname offenbar sehr häufig ist. Dazu findet man natürlich einen Berg von Ordnungshelfer-Diensten. Eine sicher sinnvolle Einrichtung, die aufzulisten aber müßig ist. Vor einiger Zeit habe ich ja schon mal einen 5-Tage-Newsletter vorgestellt, der einem zu mehr Ordnung auf dem Schreibtisch verhilft – das muss reichen.

Stattdessen stelle ich heute einige Ordnungshelfer vor, die entweder schön oder bemerkenswert sind.

Diese Magnetdosen Grundtal von Ikea zum Beispiel finde ich schlicht und praktisch: Man kann Dinge hineintun, die man durch den durchsichtigen Deckel auch sieht, wenn die Dosen zu sind. Sie pappen an einem Metallstreifen an der Wand. Darunter kann man sogar noch Zettel festklemmen. Doppelt übersichtlich, platzsparend und schnell zur Hand – vor allen Dingen ramschen sie nicht noch zusätzlich den Schreibtisch zu. Und billig sind sie auch.

Grundtal Behälter mit Magnet

Das ist die nachfolgende Stiftschaukel von Wörther nicht – aber schön ist sie schon. Gibt’s auch mit Chromstiften. Gefunden bei Ordnungsliebe.

Stiftschaukel

Ein wirklich sinniges Würfel-Regal habe ich bei Octopus entdeckt:. Man kann es immer wieder neu zusammen bauen, es macht sich an der Wand ebenso gut wie als Raumtrenner. Besonders bestechend finde ich die Fugen, darum die Großaufnahme:

Oslo-Regal Octopus

So schön ich die Octopus-Sachen auch oft finde, ein Manko haben sie nach meiner Erfahrung: Sind sie gebeizt, sind sie nicht sehr dauerhaft. Ich habe zwei Kommoden, die sehen an den Schubfächern schon reichlich ramponiert aus – ist halt oft Kiefernholz, das auf schick getuned wird. Diese Schichtholzvariante verspricht allerdings mehr!

Bei Octopus gibt es auch die Bücherboxen, die das Leben so viel einfacher machen: Bücher rein, Glasklappe zu, kein Versammlungsort mehr für Staubmäuse. Sehr schön für Menschen, die nicht gerne saubermachen und Putzfrauen nicht trauen (seitdem mein 20er-Jahre-Krug in Scherben – lassen wir das…). Allerdings darf man die Boxen nicht zu sehr häufen, sonst sieht’s leicht bieder aus. Zum Selberbauen gibt es sie übrigens hier:
Bookcase selbst bauen Braucht allerdings Zeit (Indiz Handalter).

Sehr, sehr, sehr cool finde ich die Sachen der niederländischen Möbelfirma Sloom & Slordig. Hier ein vielleicht nicht ganz sooo praktikables Wandregal:

Wandregal Bücher schräg

Allerdings: Man braucht keine Nägel:

Stapel Bücherregal

Noch eins, weil ich sie so schön finde:

Küchenregal

Ok, zurück zum Wesentlichen! Ich brauche für mein Ordungsleben ganz schnöde eine simple Faltbox:

Faltbox.

Wenn mein Schreibtisch zu voll wird, halte ich sie daneben und schiebe mit einer lässigen Armbewegung alles hinein. Danach arbeite ich hübsch von oben ab. Nichts mit sechs Häufchen im Kreis, vorsortieren – einfach von oben nach unten weg, in Ordner, Papierkorb oder Briefumschlag. Ich finde, so spare ich einen überflüssigen Zwischenschritt.

Ach, noch ein Tipp zum Briefkastenschlüssel: An Schlüssel, die nicht verloren gehen sollen, sollte man etwas Großes hängen. Nicht nur etwas ein bisschen Großes, sondern etwas sehr Großes. Das Größte, was ich erlebt habe, war eine Klobrille an dem Toilettenschlüssel einer Autobahnraststätte.

29. Oktober 2007 von Britta Freith
Kategorien: Arbeitsalltag, Selbstdarstellung, Stilkritik | Schlagwörter: | 1 Kommentar

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