7 Wochen ohne – wie immer!

Als Hamburgerin mache ich den ganzen Karnevalsschmus nicht mit. Protestantisch sozialisiert, wie ich nunmal bin, liegen mir aber die Enthaltsamkeit und das frugale Leben ungeheuer. (Tja, jetzt mal ganz schnell frugal nachgucken!) Darum bin ich schon immer bei „7 Wochen ohne“ dabei. Ich glaube , schon so lange es die Aktion gibt.

Kirchlich habe ich das nie gemacht. Ich finde nur die Idee schön, sieben Wochen lang auf Dinge zu verzichten. Vor vielen Jahren habe ich mit Schokolade angefangen. Seit einigen Jahren mache ich einen kompletten Rundumschlag: Süßigkeiten, Knabberzeugs (Chips etc.), Kaffee, Fleisch, Alkohol. Früher habe ich mir Lücken gelassen (Eis geht, so lange nicht mit Schoko, Kuchen ist erlaubt…), heute nicht mehr. Einzige Ausnahme: Kuchen, wenn ich eingeladen bin. Da das im Jahr nicht oft vorkommt, ist das ganz ok.

Diesen Frühling freue ich mich richtig auf Aschermittwoch. Die Fastenzeit befreit mich. Ich sehe, wie unabhängig ich von all diesem Kram bin, wie sehr ich entscheiden kann, was ich will und brauche. Von einigen habe ich jetzt gehört, dass sie in dieser Zeit auch nichts Neues kaufen oder heftig ausmisten. Finde ich auch gut: sich darauf zu besinnen, dass man auch so genug hat.

41J0s-VNlBL._ Richtig prima finde ich also, dass meine neue Bürokollegin Anne Albers-Dahnke sogar ein Buch zum Fasten geschrieben hat: „Sieben Wochen ohne wie immer“ heißt es und soll dabei helfen, Gewohntes aufzubrechen.

Ich habe über die Hälfte des Buches schon vor der Zeit gelesen, aber das ist nicht der Sinn: Jeden Tag bekommt man nämlich eine neue Aufgabe, um Alltagsgewohnheiten aufzubrechen. Am Sonntag hält man inne und blickt zurück. Anne gelingt es sehr gut, eng am Leser zu schreiben. Mir gefällt das besonders, da ich sie ja nun persönlich kenne und auch weiß, wie sie redet: Sie spricht mich mit „du“ an und schreibt genau, wie sie auch spricht.

Als aktive Christin ergänzt Anne die Ideen für den Tag mit Hinweisen auf Psalme und Bibelstellen. Gerade bei kirchlich nicht so engagierten Menschen ist das eine weitere gute Chance, den Alltag aufzubrechen, innezuhalten und mal anders zu denken. Darum empfehle ich dieses Büchlein (Es eignet sich gut für unterwegs!) besonders denen, die meinen, sie hätten damit nichts am Hut. Ich wette, auf vielen Hüten ist mehr Platz, als die Träger häufig glauben!

 

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Ergänzt am 4.3.: Wie es der Zufall so will, gibt es zu diesem Thema gerade eine Blogparade bei Bachmichels.

28. Februar 2014 von Britta Freith
Kategorien: Buchtipp, Rezeptionsbefehl | 2 Kommentare

Kommentare (2)

  1. Liebe Britta,
    lange fand ich Fasten irgendwie total gestrig – lag wohl nicht unwesentlich am katholischen Brimborium drumrum. Mittlerweile aber sehe ich es als Bereicherung, für einige Zeit bewusst auf Dinge zu verzichten, und nutze die Fastenzeit für kleine oder größere Auszeiten. Danke für den Buch-Tipp: Gewohntes aufbrechen, jawollja! 🙂

  2. Pingback: Sieben spannende Wochen « Wortakzente

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