Mein Buch kommt!

Allerdings bin ich keine Biologin und arbeite auch schon länger nicht mehr als Journalistin, sondern bin lange Texterin und Konzeptionerin mit Multimediakrams, wie man hier sehen kann. Und ja, Autorin bin ich sehr offensichtlich auch.

(Für die ganz Genauen: Biologie habe ich studiert, aber nicht fertig. Ausgebildete Journalistin bin ich, mit einem Volontariat bei diesem Sender. Vorher und später war ich unter anderem dann auch hier und hier. Drehbücher für die Sesamstraße hab ich auch mal geschrieben, jaja.)

Hier, meine Prospektankündigung. Fühlt sich gut an.

Ich glaub, ich muss doch mal erklären, wie es zu diesem Buch kam. Sonst denken alle: „Hä, warum macht die denn mit und in Schafen und Ziegen? Also, das war so:

Vor langer Zeit, als ich noch nicht zwei einzelne graue Haare inmitten des Brauns hatte, hatte ich als Journalistin mal den Schwerpunkt Umwelt und Landwirtschaft. Ich war in Kuhställen unterwegs, an Karpfenzuchtteichen oder in Landschaftsschutzbieten. Aber irgendwann merkte ich: Das große Geld ist da nicht drin, und außerdem texte ich lieber werbende Texte als immer nur diese Natursachen. Also habe ich meinen Schwerpunkt mit einem großen Ruck verlegt.

Wie es aber so ist, wenn man jahrelang akquiriert: Es dauert eine Zeit, bis die Aktivitäten greifen. So riefen immer noch Auftraggeber aus dem Bereich Umwelt und Landwirtschaft an, als ich längst damit abgeschlossen hatte. Mehr als Abfallprodukt habe ich meinen letzten landwirtschaftlichen Artikel für die Schafzucht aus dem Ulmerverlag geschrieben – eigentlich war ich wegen eines Reiseberichtes auf der Käsestraße Schleswig-Holstein unterwegs. Ich bekam für diesen Artikel ein Ei und ein Butterbrot; er hatte einfach Spaß gemacht und ich hatte ihn mal eben so runtergehackt. Mit Folgen! Denn Herr Ulmer (der Ulmerverlag trägt nicht ohne Grund diesen Namen) hatte das Hofportrait der Familie Volquardsen auch gelesen und fand, ich solle doch gleich ein ganzes Buch schreiben.

Ich war damals im Frankreichurlaub, als der schmeichelnde Anruf mit der Frage kam, und war seeehr gebauchpinselt. Zwar war mir klar, dass ich rasend viel recherchieren musste, aber das war mir egal! Immerhin gab es einen Vertrag, ein festgelegtes Starthonorar, das nicht vom Verkauf abhängig war und Menschen, die mir Luft zufächelten. Also sagte ich „ja“.

Es war viel Arbeit. Ich würde es nicht wieder tun. Es ist heute noch viiiiel weniger mein Thema als damals. Aber ich habe es mir zu meinem Thema gemacht, und ich fand und finde es mittlerweile sehr spannend. Dabei werde ich nie Ziegen oder Schafe halten. Und ohne all die Protagonisten, die in dem Buch vorkommen, hätte ich dasselbe nie schreiben können. Aber es ist sowas geworden wie meine Diplomarbeit – und da ich vor dem Diplom voll Überzeugung ins Volontariat gewechselt bin, finde ich, das ist eine gute Sache. Vom Zeitaufwand her ist es sogar eher eine Doktorarbeit – immerhin habe ich zwei Jahre (mit Unterbrechungen) daran gearbeitet. Vielleicht sollte ich noch mal zu meinem früheren Prof gehen und ihm mit dem Buch unter der Nase rumwedeln. Wer weiß, was ich dafür bekommen würde… 😉

18. Mai 2009 von Britta Freith
Kategorien: Buchtipp | Schlagwörter: | 12 Kommentare

Kommentare (12)

  1. Woooopi! Pop the champagne! Freut mich ganz doll für dich. 🙂

    Grüße aus dem Süden
    Jana

  2. Wow! Gratuliere zum „Baby“, äh, Zicklein, äh, Lamm! *verwirrt*
    Mein Name stand ja bisher immer nur in der Spalte „Aus dem Amerikanischen von“ – und selbst das war schon ziemlich cool. Wie genial muss sich dies hier für Dich anfühlen! Ich bin sehr stolz auf Dich.

  3. Herzlichen Glückwunsch!! Fühlt sich supi an, oder?!

  4. Ich bin stolz auf dich. 🙂

  5. Gratuliere! Ich kann ganz genau nachvollziehen wie es ist, wenn man eine solche langwierige Arbeit abschließt und finde es immer wieder bewundernswert, wenn mit einem hohen Maß an Disziplin ein Werk vollendet wird.

    Hättest Du jetzt nicht genügend Material, um aus dem Stoff noch ein schönes Kinderbuch zu machen – spontan musste ich beim Betrachten des Fotos an eines meiner Lieblingsbücher meiner Kindheit denken: Jens und Michel auf dem Bauernhof

  6. Danke euch!
    Ein Kinderbuch… mh, also wenn überhaupt, dann würde mich nur ein Kindersachbuch interessieren. Ãœberhaupt ist das Bücherschreiben eine teure Angelegenheit. Wenn man keinen Bestseller schreibt, legt man so gehörig drauf. Im Augenblick bin ich da reichlich kuriert. Allerdings habe ich schon ein kurzes Fachbuch im Kopf, das eher Richtung Marketing geht – da muss ich mal schauen, eventuell lege ich das noch nach 😉 (Und hoffentlich liest das jetzt bitte die Verwandschaft nicht, die fesseln mich dann…)

  7. Naja. Mit Doktorarbeiten kann man i.d.R. gar kein Geld verdienen. Own experience. Von daher…

  8. Määäääh! Endlich isses so weit. 🙂 Ich erinnere mich an Ziegen-Memos auf dem Ringbuchblock im vorletzten Wendland … 😉

    Glückwunsch, Glückwunsch!
    Und wann kommt der Film zum Buch?! Auf sone Doku hätte ich ja mal echt Bock. 🙂

  9. Ich liebe ja Schafe. Oft höre ich von anderen: ein bisschen zu sehr.

    • Nun, Herr Fitz, darum habe ich mir erlaubt, die von Ihnen angefügten 38 Links zu löschen. Ich hoffe, das geht in Ordnung. Sonst müsste ich Sie beim Vornamen rufen.

  10. Damn. Du solltest deine Widmung ändern, Britta. Und zwar schnell. Ich dachte immer, er würde Tauben vorziehen.