Weniger Stress im Alltag…

Im Texttreff, meinem über alles geliebten Netzwerk, haben wir die schöne Tradition des Blogwichtelns. Unter den willigen Bloggerinnen unter uns losen wir aus, wer für wen einen Artikel schreibt. Dieses Jahr werde ich von Stella Cornelius-Koch bewichtelt. Sie betreibt einen Informationsdienst für Nachrichten aus der Medizin- und Gesundheitsbranche und schreibt passend dazu ein Blog über Stressabbau. Außerdem hat sie schon ihren ersten Roman hinter sich. In ihrem Gastartikel bei mir gibt sie uns Tipps für weniger Stress im Alltag…

am meer

… oder wie man blöde Situationen einfach umdeutet

Blöde und stressige Situationen im Alltag gibt es viele: Man steht im Stau, obwohl man es gerade besonders eilig hat. Man wird in der U-Bahn (unfreiwillig) Zeuge eines Streitgesprächs am Handy. Oder man erwischt im Supermarkt (mal wieder) die langsamste Kassiererin mit den kompliziertesten Kunden. Zugegeben: Auf den ersten Blick ist es schwierig, solchen Begebenheiten etwas Positives abzugewinnen. Vor allem das hilflose Ausgeliefertsein und der Kontrollverlust können den Adrenalin-Spiegel enorm in die Höhe treiben. Doch meiner Meinung nach lohnt es sich, derartige Stress-Situationen im Alltag positiv umzudeuten.

Im Bereich des Neurolinguistischem Programmierens (NLP) wird die Methode „Reframing“ genannt. Das bedeutet nichts anderes, als „einen neuen Rahmen geben“. Für die Stressbewältigung im Alltag kann man das Bedeutungs-Reframing hervorragend nutzen. Hierbei gibt man also einem Sachverhalt oder einer (scheinbar blöden) Situation eine neue Bedeutung. Die Aufgabe besteht also darin, die Situation umzudeuten und aus einer anderen Perspektive zu betrachten.

An ein paar Beispielen wird dies klarer:

  • Sie haben das Gefühl, dass Ihnen die Arbeit über den Kopf wächst? Wenn Sie (zu) viel zu tun haben, könnte das auch bedeuten, dass Ihre Leistung und Kompetenz sehr gefragt sind.
  • Sie halten sich für eine schlechte Mutter/einen schlechten Vater, weil Ihr Kind schon zum zweiten Mal eine „Fünf“ in Mathe mit nach Hause gebracht hat? Vielleicht haben Sie genug mit Ihrem Nachwuchs geübt, aber er kommt einfach mit dem neuen Lehrer nicht zurecht.
  • Sie haben das Gefühl, dass Ihnen Ihr Partner in letzter Zeit nicht mehr richtig zuhört? Möglicherweise ist die abweisende Haltung kein Anzeichen für eine Beziehungskrise, sondern Ihr Partner trägt ein Problem mit sich herum, mit dem er/sie Sie nicht belasten möchte.

Wichtig zu wissen: Mit Schönfärberei und der rosa-roten Brille hat das „Reframen“ nichts zu tun. Vielmehr geht es darum, sich vom Scheuklappenblick und der Ich-Bezogenheit („Warum immer ich?“), die viele Stress-Situationen mit sich bringen, zu lösen und einen anderen (weiteren) Blickwinkel einzunehmen, der zugleich neue Lösungsmöglichkeiten bietet. Wenn man erkennt, dass viele Begebenheiten nichts mit einem selbst zu tun haben, wird das Stressempfinden gleich geringer.

Und natürlich: Es ist noch kein/e Meister/in vom Himmel gefallen. Wichtig ist es, das Umdeuten von scheinbar negativen Ereignissen im Alltag immer wieder zu üben. Bezogen auf das anfangs erwähnte Stau- Beispiel könnte das bedeuten: „Ich stehe im Stau, okay – Gelegenheit, ein Telefonat zu führen oder meine Lieblings-CD einzulegen.“ Und unter uns: Wenn Ihnen das hilft, dürfen Sie auch mal kurz schreien und fluchen (habe ich selbst auch schon das ein oder andere Mal getan ;-)). Im Auto hört Sie ja keiner – im Gegensatz zu laut streitenden Menschen am Handy, denen Sie am besten mit Gelassenheit und einem Schmunzeln begegnen. Und an der langsamen Supermarkt-Kasse machen Sie einfach ein paar Atemübungen oder wippen von den Fersen auf die Zehenspitzen (stärkt die Konzentration und beugt Venenproblemen vor) oder was auch immer Sie sonst in solchen Situationen entspannt.

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Danke für dein Wichtelgeschenk, liebe Stella! Und für alle ein stressfreies und glückliches neues Jahr

03. Januar 2015 von Britta Freith
Kategorien: Entspannen | Schreibe einen Kommentar

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