Das dreckige Dutzend. Die 12 meistgehassten Gartentipps

Gartenbesitzer kennen das: Kaum hat man einen Garten, trifft man sehr viele Personen, die alles besser wissen. Gerne auch ungefragt. Hier meine persönliche Hitliste der Gartentipps, die garantiert langweilen oder unbeliebt machen. Selbst und intensiv erfahren in einem Garten über 400 jedoch unter 1000 Quadratmetern. Mit einem großen Dank an Neugartenbesitzerin und Namensschwester Britta Janzen, die zwei fantastische selbsterlebte Tipps beigesteuert hat.

Weitere formidable Ratschläge lese ich gern! Einfach ab damit in die Blogkommentare.

Platz 12
„Warum baust du eigentlich keinen Spargel an? Das wäre doch mal cool.“

Sicher. Und aufwändig und raumgreifend. Außerdem dauert es lange bis zur ersten Ernte. Finde ich super, wenn das jemand macht, aber mir reichen die Erbsen, Bohnen, Kartoffeln, Erdbeeren, Radieschen, Salate…

Platz 11
„Wir haben zum Wassersparen eine Regentonne“

Regentonne

Und vermutlich nur einen Garten von 3 Quadratmetern. Wenn ihr eine Regentonne im großen Garten habt, könnt ihr im Sommer drei Tage lang auf dem Kinderbeet mit Wasser spielen. Alles darüber hinaus braucht einen Erdtank mit einem vernünftigen Fassungsvermögen ab 4000l. Viel Spaß beim Auskoffern. Noch besser ist natürlich eigenes Grundwasser. *träum*

Platz 10
„Hast du schon mal Kaiserkronen gegen Wühlmäuse versucht?“

Kaiserkrone

Hast du schon mal Kaiserkronen gerochen? Auch, wenn sie aus der Erde kommen? Und hast du daran gedacht der Wühlmaus vorher die Infobroschüre „Wühlmäuse mögen keine Kaiserkronen“ hinzulegen? Nicht? Na dann… (Jaja, ich habe diesen Tipp auch schon gegeben. Mittlerweile jedoch: hüstel.)

Platz 9
„Also, ich hätte ja Hühner!“

Hühner

Bestimmt hat die Ratgeberin schon oft Hühnerställe ausgemistet, bei so einem tollen Tipp. Und macht nie mehr Urlaub. (Und ja, diese Bemerkung kommt von einer Frau. Immer.)

Platz 8
„Viel Moos im Rasen. Du solltest mal vertikutieren.“

Was man nicht alles sollte. Oder vielleicht auch lassen kann. Besonders, wenn man noch Krokusse, Schneeglöckchen, Scharbockskraut und Wiesenschaumkraut behalten möchte. Und im Herbst die wunderbaren Pilze. Aber bitte, wer mag…

Platz 7
„Ein Handmäher ist ja so viel besser für den Rasen!“

Muhahaha. MuhahahaHAHAHA. Bestimmt. Besonders ab 300 Quadratmeter Rasenfläche aufwärts. Geh weiter spielen.

Platz 6
„Maulwürfe stehen unter Naturschutz“

Maulwurf

Mag so sein, aber spätestens, wenn das Maulwesen alle Blumenzwiebeln hochgewurft hat und man selbst mit einem Gips im Bett liegt, weil man im gut unterhöhlten Boden weggesackt und umgeknickt ist, ist einem das sowas von egal. SOWAS VON!

Platz 5
„Für einen Eimer Brennnesseljauche ist immer Platz“

Unterschlagen wird bei diesem Tipp gern, dass man dann nicht mehr im Garten sitzen kann. Die Nachbarn hassen einen außerdem. Denn Brennesseljauche stinkt, stinkt, stinkt. Sagte ich, dass sie außerdem stinkt?

Platz 4
„Halt dir doch ein Schaf als Rasenmäher“

Schafe

Lies doch mal die ersten Seiten meines Buchs Unser Schaf- und Ziegenhof. Dann weißt du, warum das eine doofe Idee ist.

Platz 3
„Gegen Nacktschnecken helfen Laufenten“

Laufenten

Gern ergänzt durch „Laufenten sind sooo lustig“. Wenn man einen großen Hof hat, sind sie das sicher. Wenn man 100-500 qm Rasen hat, sollte man künftig nicht mehr barfuss laufen. Garten einzäunen nicht vergessen. Die Beete am besten gleich mit. (Gilt auch für Platz 4. Da jedoch höheren Zaun wählen.)

Platz 2
„Ich habe die Beete schon alle frühlingsfit!“

Übersetzt heißt das: „Es ist März und ich habe jede Mulch-, Blatt- oder Schutzschicht heruntergehackt und geharkt, damit die Erde ja schön austrocknet, Bodenfröste gründlich zuschlagen können und die Bodenlebewesen möglichst hops gehen.“ Setzen, 6.

Platz 1

(Von diesem Ratschlag bekomme ich mindestens zehn Sofortpickel.)

„Giersch kannst du auch aufessen“

Giersch

Klar. Besonders, wenn man mehr als 8 Quadratmeter gierschdurchwurzelten Boden hat, hat man immer wahnsinnig viel Appetit drauf. Echter Protipp, gerne von Menschen, die nie mehr als drei Balkonkästen ihr Eigen nannten.

 

Und, was sind eure Ratschläge?

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(Oh, und diese Ratschläge darf man ganz oder teilweise teilen, aber nur mit Erwähnen der Urheberin. Kommerzielle Seiten, Zeitschriften oder Medien mit Gewinnabsicht dürfen diese Tipps nur nach vorheriger Rücksprache und mit meiner Erlaubnis  verwenden.)

23. März 2015 von Britta Freith
Kategorien: Garten | 38 Kommentare

Kommentare (38)

  1. Ich höre immer „Gell, der Garten macht schon viel Arbeit?“ – „Nein, mein Garten bereitet mir Vergnügen.“ Das verstehen die wenigsten Passanten. Und dann gibt’s noch welche, die staunend sagen: „Bei mir blüht noch nichts / nichts mehr / grad nichts.“ Ob sie denn auch was in die Erde gesteckt hätten, will ich dann immer wissen. Meist sind sie dann still und ziehen von dannen.

  2. Mein Lieblingstipp (jedes Jahr wieder von meiner Mutter geäußert und immer gern gehört): „Du musst mal die alten Blütenreste von der Rose da abschneiden.“ Ist nur halt ne Wildrose (R. multiflora) und abschneiden führt nicht zu einer neuen Blüte. Man bringt sich außerdem noch um die wunderschönen, bei Vögeln sehr beliebten Hagebutten.
    VG
    Elke

  3. jaja „frühlingsfit“, hier machen die Leute ihren Garten „winterfit“. Und bedauern mich dann im Vorbeispazieren: „Sie haben ja noch viel Arbeit, da ist ja noch soviel Dreck in den Beeten“.
    Vielen Dank für die gehassten Tipps, das zeigt mir, dass ich nicht allein auf weiter Flur bin.

  4. „Im Herbst muß man doch aufräumen“:
    „Also ich bin schon fertig, soll ich dir helfen?“
    Sie (ja, meist eine sie) hat alle Stauden runtergeschnitten, Einjährige, auch wenn sie noch blühen, entfernt, alle Deko in den Keller geräumt und natürlich alles Laub entfernt (auch noch mit einem Laubsauger – grrrrr!) – es wurde Tabula rasa gemacht – kahl ist der Garten, aber „Ordnung muß sein“…

    Nein danke – ich möchte mich noch an den vertrockneten Blüten, Samenständen erfreuen, besonders wenn sich der Schnee so dekorativ darüber legt. Mir gefällt das gelbe Laub der Hostas. Und ich gönne den Vögeln, die nicht gen Süden geflogen sind, die Nahrung, die sie noch finden. Und ich freue mich, wenn wieder ein Igel bei mir seinen Winterschlaf in einem Haufen von Laub hält.

    Im Frühjahr kommt dann, wenn ich anfange, herunterzuschneiden, auch noch die Bemerkung “ Ach, jetzt schneidest du ja doch“…

  5. Ich liebe solche Ratschläge, ach und Du hast sie so wunderbar auf den Punkt gebracht :-)…. bei mir ist es der Gundermann, der alles überwuchert… Und JEDER sagt mir den kann man aufessen. Der stinkt schon wie die Pest, den esse ich ganz bestimmt nicht. Der schmeckt gruselig und stinkt… so.
    Ich erwähne schon im Netz gar nicht mehr, wie mich das Zeug plagt… Jeder freie fläche erobert er sofort und zwar flächendeckend. Wiese ist nicht, statt dessen Gundermannfläche… Mmmmh legga….
    LG Cordula

  6. Oh nein!! Woher weißt du, womit unsere Besucher mich bei der Führung durch unseren Riesengarten (plus 20.000 m2 Wald/Weide/Paddock) immer belabern?? 🙂 Zum Geiern. Meist sind es Stadtbewohner, die noch nie in ihrem Leben einen Garten hatten…Und weil uns unser Besuch („Hach, ist das idyllisch bei euch. Und so ruhig…“) so auf den Geist ging und mich von der Arbeit (Homeoffice, Pferde am Haus, GARTEN!!) abhielt („Was? Brauchen die Pferde schon wieder etwas zu essen? Dann kannst du aber nicht mehr in Urlaub fahren!!“) „verlangen“ wir ab dem 1.1. für jede Übernachtung in unserer Ferienwohnung 2 Stunden Garten-/Stall-/Landarbeit. Und wisst ihr was? Seitdem ist es soooo idyllisch hier. Und so ruhig :)….

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