Sirup aus Blüten der Zierjohannisbeere

Im Grunde gibt es kaum einen Busch, den ich überflüssiger finde, als die Zier- oder Blutjohannisbeere (Ribes sanguineum). Ja, er sieht schön aus. Und ich muss zugeben, er ist eine hervorragende Bienen- und generell Insektenweide im Frühjahr. Aber jeden Herbst ärgere ich mich darüber, dass nur ein paar mäkelige Beeren dranhängen, mit denen ich so gar nichts anfangen kann. Viel lieber hätte ich den Garten voll von schwarzen Johannisbeeren, das wäre doch viel sinnvoller.

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Ein weiterer Vorteil dieses Busches allerdings: Er duftet so gut! Natürlich nach Johannisbeeren, der alte Betrüger. Also habe ich überlegt, wie ich ihm dieses Aroma abtrotzen kann – und kam auf Sirup. Da auch diese Johannisbeere als Stachelbeergewächs ungiftig ist, spricht nichts dagegen. Also habe ich mir das Siruprezept von Marianne Tschumi aus meinem Buch gegriffen und es für die Blüten der Blutjohannisbeere abgewandelt.

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Leider habe ich nur eine hellrosa Sorte im Garten. Dunkelrosa wäre natürlich spektakulärer. Aber ich glaube kaum, dass meine Nachbarin einwilligt, dass ich ihren schönen Busch plündere. Und immerhin habe ich 200g Blüten zusammengeklaubt. Eine ganz schön klebrige Angelegenheit übrigens, hätte ich nicht gedacht. Die Blüten habe ich mit 5 Litern Wasser aufgefüllt.

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Dann ab in die Sonne damit. Eigentlich für zwei Tage, aber bei mir standen sie drei – sahen nach dem Abgießen aber noch aus wie neu. Also die Blüten, nicht das Wasser, das war trüb. Wahrscheinlich sind sie als Frühjahrsblüten robust und feuchten Kummer gewohnt. Zugegeben, sie sind etwas blasser geworden und nahmen nicht mehr ganz so viel Volumen ein, aber dennoch.

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Leider ist kaum etwas von der rosa Farbe ins Wasser übergegangen. Ob das bei dunklen Blüten anders gewesen wäre? Den Geruch fand ich, ehrlich gesagt, auch nicht so prickelnd. Fast eine Nuance faulig. Aber das könnte auch der dritte Tag gewesen sein? Dagegen spricht allerdings, dass die Blüten kein bisschen weich oder gar matschig waren. Jedenfalls habe ich zunächst nur 2 Liter Flüssigkeit verkocht: Blüten absieben, zwei Liter Flüssigkeit plus 2 Kilo Zucker, aufkochen, Zitronensäure dazu, fertig. Während des Kochens verflog auch der komische Geruch und der Sirup wurde viel klarer.

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Die kritische Familie hat getestet und fand den Sirup richtig prima. Ich habe mehr erwartet, mehr Johannisbeere. Aber da alle so begeistert waren, habe ich den Rest auch noch gekocht und er wird weggehen – fraglos. Und bis zum Holunderblütensirup habe ich wieder freie Flaschen.

Mehr Details zur Zierjohannisbeere.

03. April 2014 von Britta Freith
Kategorien: Garten, Gartenbuch, Rezept | 1 Kommentar

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