Wie nett, Omelette!
Im Urlaub möchte ich unbedingt kochen. Andere Menschen gehen in ihren Ferien vielleicht gern essen (ich auch, ja), aber wenn ich außerdem nichts Örtliches einkaufen und zubereiten kann, werde ich unleidlich. Gerade bin ich im Languedoc, der Frühling ist hier bereits fortgeschritten und die Nahrung sprießt förmlich aus dem Boden. Also war ich mit dem Liebsten auf dem Markt und wir haben bei so richtig echten Bauern und Sammlern eingekauft:
Auf dem Bild zu sehen ist oben links eine große geschälte junge Kartoffel, daneben ein Zwiebelgewächs, das ich nicht identifizieren konnte: Es riecht ein bisschen nach Knoblauch, könnte aber auch eine weiße junge Zwiebel sein. Darunter liegen zwei Bund Waldspargel (asperagus selvatico, nicht zu verwechseln mit dem sogenannten wilden Spargel; die Foodhunter haben es gut erklärt). Die Eier sind bio, die Pilze waren getrocknet, darum habe ich sie eingeweicht (etwa eine halbe Stunde) und das Wasser dann abgegossen. Zwei alte Leutchen haben sie uns verkauft – deren Alter war uns ein Indikator dafür, dass sie Ahnung von Pilzen haben. Vorsichtshalber habe ich die Fotos Lilian geschickt, der ich in Sachen Pilzen traue. Stockschwämmchen könnten es sein, meinte sie, aber das man die seeehr leicht mit giftigen und unverträglichen Pilzen verwechseln könnte, und sie ließe lieber die Finger davon. Weil in Frankreich zunächst alles „Champignon“ heißt, brachte mich das nicht weiter. Hoffen wir, dass sie nicht zu den Pilzen gehörten, die erst nach zwei Tagen unsere Innereien zersetzen.
Kartoffel, Zwiebelgewächs und Waldspargel habe ich klein geschnitten. Die Kartoffelscheiben wurden in Salzwasser bissfest, während Zwiebeln und Pilze im Olivenöl in der Pfanne schmurgelten. Pilze brauchen ihre Zeit, das liegt am Chitin. Zu kurz gegart bleibt der Pilz zäh.
Kartoffeln abgegossen, getrocknet und dazugegeben, kurz darauf Spargel und Ei. Salz und Pfeffer sowieso. Und dann alles auf den Teller und in der Sonne im Garten genossen. Simpel und so gut!