Einseitige Gespräche (10)

Gerade fahre ich wieder öfter U-Bahn. Die Leute telefonieren glücklicherweise immer noch. Manchmal schreibe ich mit.

Hier bei: rotkariertes Hemd, schwarze Mütze, augenscheinlich deutlich unter 20.

 

Hallo J., Ich bin jetzt – ich hab die Bahn noch bekommen, ich fahr jetzt zu dir. Trabrennbahn.

Ich war ja da, sie hat gesagt, ja das geht nicht, da brauchst du ne Stellungnahme, damit ich das Geld vom Arbeitsamt bekomme. Das hab ich jetzt gemacht, ich war jetzt da, hab die Stellungnahme jetzt bekommen. Da krieg ich sogar von Februar noch das ganze Geld.

Ich kann mich nicht arbeitslos melden, weil ich meinen Ausweis nicht hab. Jetzt hab ich nen vorläufigen für 10 Euro.

Das muss ich jetzt alles im Februar noch schaffen, auch mit der Wohnung und so.

Nein, ein vorläufiger kostet zehn Euro bei den Knechten da.

Du Opfer.

Ja, mh, warte… ich bin 13:59 da.

Ja, hol mich mal ab, hab mal nen Joint – lass mal ne Zigarette drehen.

Ja, ich muss auch noch duschen.

Ja, bis gleich.

Ja, mach mal. Bis später.

Ciao..

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Mehr einseitige Gespräche? Hier entlang.

23. Februar 2016 von Britta Freith
Kategorien: In der U-Bahn | Schreibe einen Kommentar

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