Hibiskitsch – es langt!

Hibiscus-Reihe

Ja, auch ich habe zwei. Eins kann man ansatzweise sehen, wenn man mein Profil aufruft: Das Hibiskusblüten-T-Shirt. Wo kommen sie her, diese Blüten? Wie haben sie es geschafft, diesen offenbar unaufhaltsamen grafischen Vormarsch hinzulegen? Warum gibt es sie als Piktogramme sogar in der Südsee??

Die Mode ist nicht die neueste, mein T-Shirt ist schon drei Jahre alt. Aber sie hört offenbar nicht auf. Die älteste Hibiskusgrafik, die Google mir ausspuckte (ich habe nicht sehr lange gesucht) war von 2003. Wer hat damit angefangen? Ich habe es nicht herausbekommen.

Hibiscus-Ryan

Mal ehrlich: Was ist am Hibiskus so spannend? Ok, der Stempel, an dem die Staubfäden festgewachsen sind, sieht filigran aus. Aber die Blüten der „Stundenblume“ sind nur sehr kurz geöffnet. Wer seinen Hibiskus nicht regelmäßig zurückschneidet, hat eine stakelige Pflanze, die schnell verkahlt. Meine Mutter nannte den Hibiskus noch Roseneibisch und warf ihn weg, wenn er verblüht war. Wahrscheinlich bekam er ohnehin vorher Spinnmilben. Malve – der andere Deckname von Hibiskus – ist im Garten ganz hübsch. Aber Malventee? Ich weiß nicht. Wird aber gerade promotet wie verrückt, wenn man sich mal weltweit durch In-Magazine gräbt. Hach, sie ist aber auch vielfältig!

Bei uns in der Gegend fährt ein schwarzes Autolein durch die Gegend: Vollgepappt mit quietschrosa Hibiskusblüten. Vermutlich Aufkeber von Yatego. Da heißt sie aber Hawaiiblume. Ach so! Daher weht der Wind: Hawaii, Surfen… Darum geht es vermutlich auch auf dieser polnischen Seite, deren Inhalt sich mir nicht weiter erschließt: Hibiskus.

Der alte Opa neulich vor mir in der U-Bahn hatte übrigens auch welche auf dem Hemd. Und die unvorteilhaft gekleidete Frau in der Supermarktschlange schwenkte sie auf dem Regenschirm umher.

Aber der wahre Schock überfiel mich viel früher, nämlich bei einer Werbe-Postkarte eines Ladens aus der Südsee! Hier ist sie:

Hibiskitsch

Die Südseeinsel, von der mein Mann sie mitbrachte, ist so klein und so abgelegen, dass sie es nicht mal für nötig hielten, eine anständige Adresse drauf zu schreiben. Wahrscheinlich kommt man als Besucher nur hin, als Einwohner aber nicht weg. „Les Produits Hibiskitsch“ sind jedenfalls zu finden in der Galerie Veri im Quartier du Commerce auf Gott-weiß-wo. Die Telefonnummer hat keine Vorwahl, aber es war eine französische Insel: Die Inhaberin Valérie Lecomte hat eine französische Yahoo-Adresse.

Weitere hibiskitschige Produkte:

Gummistiefel (Bei der Blume üben wir aber noch!)

Hibiskus-Schokolade (Fair gehandelt, handgemacht)

T-Shirt (offenbar unvermeidlich)

Tasche mit Hibiskusbild, zum Selbstbasteln
(kreativ!)

Wilde Hibiskusblüten in Sirup (angeblich DER Renner in den Staaten)

Hibiskusbadelaken (Zum Ganzkörperverdecken.)

Ah, gerade kommt noch eine Korrektur: Ich bekomme Nachricht, woher die Postkarte stammt: Aus Papeete, der Hauptstadt von Tahiti. Immerhin 100.000 Einwohner. Also, wer Hibiskitsch mal besuchen will…

10. Juli 2007 von Britta Freith
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