Ist Online-Shopping Arbeit?

Der E-Commerce-Wachstum stagniert, steht in einem Artikel der New York Times (in der Zusammenfassung nachzulesen bei Heise). Das ist nun nicht so überraschend – irgendwann ist ein Markt halt gesättigt. Die Zahl der realen Shoppingmalls und Supermärkte steigt ja auch nicht unbegrenzt weiter.

Besonders an dieser Meldung interessiert mich allerdings eine Erklärung dazu von einer Professorin an der Harvard Business School, Nancy F. Koehn. Sie meint, dass Online-Shopping für viele Internetnutzer eher mit Arbeit als mit Freizeit gleichgesetzt wird. Wer beruflich ohnehin häufig vor dem Rechner hängt, möchte womöglich gerne tatsächlich durch Läden streifen, Dinge anfassen, das Einkaufen als solches genießen.

Was heißt das weitergedacht etwa für (Video-)Podcasts? Immerhin werden die häufig auch gar nicht mitgenommen, sondern direkt am Rechner konsumiert. Für rein unterhaltende Beiträge wäre das dann mistig, denn in einer Arbeitsumgebung würden sie möglicherweise gar keinen Spaß mehr bringen.

Und was heißt das fürs Fernsehen? Ist ja auch ein Bildschirm, und wenn immer mehr Leute für die Arbeit vor so einem hocken, wollen sie das vielleicht abends nicht mehr.

Nein, ich kann es mir auch nicht vorstellen. Aber ich fände es eine logische Folge. Denn welcher Angestellte möchte schon privat das machen, was er sowieso den ganzen Tag über tut?

Vielleicht hat das langfristig zur Folge, dass Bildschirme und Displays eine Vielfalt von unterschiedlichen Formen haben. Freizeitbildschirme sollten dann einfach so komplett anders aussehen, als Berufswerkzeug – vieleicht rund, oder ausgefranst, in ganz anderen Grundfarben, in neue Oberflächen eingelassen… Ich hab gerade das Bild eines elastischen Spiegelei-Magneten vor Augen, den ich mal an einem Kühlschrank kleben sah.

17. Juni 2007 von Britta Freith
Kategorien: Medien, Podcast | Schreibe einen Kommentar

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