Triathlon-Tagebuch
So anders kann es kommen: Ich dachte, ich hätte beim Cityman in Hamburg gar keine Zeit zum Bloggen, jetzt schreibe ich einfach, was ich zwischendurch erlebe. Das ist schon anders, als meine sonstige Arbeit.
Erstmal ist da heute der Regen. Er ist reichlich nass und die Hand ist reichlich kalt, wenn ich das Mikro Richtung Strecke halte, um ein bisschen Atmo einzufangen. Ist nicht ganz einfach, weil ständig Lautsprecher brüllen, Musik stampft, Ordner in Funkgeräte sprechen. Das ist natürlich auch Atmo, aber ich will das Trappeln der Füße, das Klappern und Schlurfen, wenn die Athleten in der Wechselzone vom Rad in die Laufschuhe springen, den Reißverschluss des Neoprens und das Schnalzen der Badekappe beim Aufsetzen. Das Klappern der riesigen Ratschen im Publikum und die Anfeuerungsrufe sind kein Problem, die kriege ich sowieso drauf.
Im Kampf mit den Kopfhörern und der Kapuze habe ich heute mein persönliches Lowlight gehabt: Mein Böbbel, der Popschutz, das Schaumstoffteil auf dem Mikro, fluppte mir ab und flog im hohen Bogen auf die Rennstrecke. Doll gemacht, Britta Freith! Vor Jahren wurde mal einer von einem Elefanten gefressen. Das war Künstlerpech, das heute einfach nur peinlich.
Die Spitzengruppe kam auf den Rädern herangejagt, mein Böbbel wurde nicht überfahren, sondern rollte, langsam und im Bogen, auf das Absperrgitter gegenüber zu. Niemand sah ihn, er war sehr klein und einsam. Schließlich rollte er tatsächlich ganz bis an den Rand. Ich hopste auf und ab und winkte einem Streckenposten, ob er ihn aufheben könnte. Doch ehe seine Hand da war, rollte der Schaumstoffball wieder auf die Strecke, zwischen noch mehr Rädern hindurch. Sehr großäugig verfolgte ich seinen Weg. Es war nicht zu fassen: Der Böbbel ist ein Fan von Halbkreisen! Darum schlug er einen weiteren Viertelbogen und kullerte gemütlich auf meiner Seite wieder von den Strecke herunter direkt in meine Finger. Glück, Glück, Glück!
tja, dann muss ich zu „lowlight“ auch noch meins hinzufügen.
Dachte ich hätte einen tollen Platz gefunden und stecke das Objektiv (ca. 30cm lang) unter der Bande durch, direkt auf die Strecke (hab ich natürlich nicht so wahrgenommen). Kaum ist die Spitzengruppe durch, kommt auch schon ein extrem aufgeregter Ordner auf mich zugelaufen und schreit mich an, das einer der führenden beinahe über mein Objektiv gefahren sei. Extrem peinlich, da die Kurve auch noch von 2 Fernsehkameras gezeigt wurde. Na ja, publicity hätt auf jeden Fall gegeben. „Massensturz wgen ZDF Fotograf“ uijuiui ;-). mann lernt nie aus..
grüße
ekky