Brotpudding mit Äpfeln

In unserem Brotkorb ist immer ein Bodensatz: nicht aufgegessene Knuste (=Brotenden), die letzte Scheibe, das vergessene Stück – alle schon mehr oder weniger hart. Mich ärgert die Verschwendung, aber ich mag das olle Brot auch nicht mehr essen. Immerhin bewahre ich es auf, wie ein Eichhörnchen. Aber wozu eigentlich? Weißbrot schreddere ich in der Küchenmaschine zu Paniermehl, das geht gut. Oder ich mache Crostini, Croutons oder Bruschetta daraus, wenn es noch nicht ganz so hart ist. Das Misch- und Körnerbrot eignet sich dazu geschmacklich nicht so gut. Gibt es nicht Brotpudding? Google, google

Ich ignoriere, dass sich Körnerbrot angeblich nicht eignet, und erinnere mich daran, dass ich auch schon Kuchen mit Sonnenblumenkernen gebacken habe. Also zerkleinere ich alles Brot, außer den Rest mit den Oliven. Der wird mal Spezialpaniermehl. Einige Stücke sind schon so hart, dass ich das Messer brauche, um sie kleinzukriegen. Rein in die Schüssel, Milch drauf.

Milch Brotpudding

Zwei Stunden stehen lassen, sagen die Rezepte. Hilft bei hartem Vollkornbrot nicht: Meins braucht zum Aufweichen vier und hätte auch gut über Nacht einweichen können. Außerdem muss ich die Schüsseln wechseln, weil die erste zu klein ist. Am Ende habe ich einen ganzen Liter Milch über das Brot gegeben. Schließlich ist es hinreichend weich. Ich entscheide mich für 4 Eier und eine kleine Tasse voll Zucker. Die Eiweiß schlage ich zu Schnee und gebe sie erst ganz zum Schluss in die Teigmasse.

Eier-Brotpudding

Nun zum Aroma. Eine Handvoll getrocknete Weinbeeren sind noch da, dann nehme ich einen Esslöffel von dem Masala, das mir Frollein Doktor mal aus Nepal mitgebracht hat. Zimt, Kardamom, Koriander, Nelken oder was man sonst so liebt passen genau so gut. Aber irgendwie reicht mir das noch nicht. Also nehme ich zwei große knackige Äpfel (in meinem Fall Doppelter Prinz) und mische sie gewürfelt unter.

Brotpudding-Äpfel

Jetzt noch den (gezuckerten!) Eischnee. Ich bewahre 1/3 auf, weil ich an Foto und Verzierung denke. Wer keine Eischneehauben mag, zieht einfach alles vorsichtig unter den Teig.

Man kann Brotpudding im Wasserbad machen, das ist vermutlich klassischer. Schneller geht es in der flachen, gebutterten Auflaufform, da braucht er 45-60 Minuten bei 175°C. Wenn er schon fest und ein bisschen braun ist, streiche ich den Eischnee obendrauf und lasse den Pudding noch 10-15 Minuten im Ofen. Die Temperatur kann dann auf 150°C runter.

brotpudding

Am besten schmeckt er frisch und warm! Eine sehr angenehme, erstaunlich locker-saftige Mischung, gerade mit dem etwas deftigeren Körnerbrot. Die Äpfel im Teig haben noch ordentlich Biss. Bestimmt passt Vanillesauce gut dazu.

09. Oktober 2014 von Britta Freith
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